Digitaler: Modernste Technik für die Wasserhochbehälter in Kernen

Digitaler, mobil überwachbar und aus der Ferne steuerbar: So kann man verkürzt die Vorteile der neuen Schaltanlagen der Wasserhochbehälter Harthau und Haidlen in Kernen umschreiben. „Mit der modernisierten Technik können die Mitarbeiter des REMSTALWERKs, beauftragt von der Gemeinde zur Wartung und Überwachung der städtischen Wasserversorgung, nun erheblich schneller auf etwaige Störungen reagieren und notfalls sogar von unterwegs per Smartphone auch steuernd in die Technik der Hochbehälter eingreifen“, so Bürgermeister Benedikt Paulowitsch. Auch Gabriele Laxander, Geschäftsführerin der Remstalwerk Netzgesellschaft GmbH, ist stolz auf die neue Leittechnik: „Das REMSTALWERK hat für die Gemeinde Kernen die Umbaumaßnahmen koordiniert und überwacht. Das neue Leitsystem, installiert von PM-Technik aus Vörstetten, glänzt durch High-Tech, die auch im bundesweiten Vergleich nicht selbstverständlich ist. Das gleiche Leitsystem haben wir bereits in Remshalden, Winterbach und Urbach installiert. Mit dem Update in Kernen erzielten wir eine Vereinheitlichung der Technik, denselben technischen Stand und gemeindeübergreifend eine identische Steuer-, Mess- und Regeltechnik. Unsere Mitarbeiter haben die Wasserversorgung ständig im Blick und können Unregelmäßigkeiten schneller erkennen. Für die Bürger Kernens bedeutet das auch eine bessere und noch stabilere Versorgungssicherheit. Nebenbei haben wir noch weitere Renovierungsmaßnahmen in den Anlagen vorgenommen.“

Hochbehälter mit automatischer Überwachung

Die modernisierten Wasserhochbehälter Harthau und Haidlen sitzen mitten in den Weinanbaugebieten und versorgen jeweils Rommelhausen beziehungsweise Stetten. Der Höhenunterschied zu den Orten sorgt für den nötigen Wasserdruck in den Versorgungsleitungen. Die Hochbehälter werden überregional über die Landeswasserversorgung mit Trinkwasser aus dem Donauries sowie mit regionalem Quellwasser gespeist. „Sollte es bei der Versorgung der Hochbehälter zu Unregelmäßigkeiten kommen, merken wir das deutlich früher als bislang“, so Karl Zobel, Leiter Wasserversorgung beim REMSTALWERK. „Das könnte beispielsweise ein Rohrbruch auf der Zuleitung des Wasserversorgers sein. Früher erkannt, können wir wesentlich schneller reagieren. Da jetzt zeitig das Wasser für Reparaturen abgestellt werden kann, haben wir einen geringeren Wasserverlust. Dies reduziert die Kosten für die Gemeinde. Denn dieser geht es dabei wie den Endkunden. Der Vorversorger zählt die gelieferte Wassermenge, und beim Hochbehälter zählen parallel wir. Differenzen entdecken wir schnell.“

Abweichungen von Wasserverbrauch schnell sichtbar

„Innerhalb der Hochbehälter, von denen Harthau 4000 und Haidlen 1000 Kubikmeter Trinkwasser fasst, operieren wir mit einem Minimal- und Maximalwasserstand. Fällt der Stand auf einen bestimmten Wert, werden die Schieber geöffnet und neues Wasser fließt nach. Vorteil: Das Wasser wird immer durchmischt und bleibt frisch“, ergänzt Bernhard Kurz, Wassermeister vom REMSTALWERK. „Durch die minutengenaue Überwachung registrieren wir auch ungewöhnliche Wasserabflüsse. Ein Schaubild zeigt regelmäßig den typischen Wasserverbrauch an, mit charakteristischen Änderungen zu den verschiedenen Tageszeiten. Abweichungen sind gut sichtbar. Wenn etwa durch die Industrie oder privat mehr verbraucht wird. Auch das Betreiben der öffentlichen Freibäder hinterlässt deutliche Spuren.“

Angst vor dem Leerlaufen eines Hochbehälters sei im Übrigen unbegründet, so Kurz. Die Leittechnik schlage sofort Alarm, wenn der Zähler einen bestimmten Grenzwert überschreite. Das Nachlaufen werde automatisch eingeleitet, selbst wenn die drahtlose Übertragung der Werte ausgefallen sein sollte. Die neue Technik regle alles vor Ort auch offline. „Und wenn es doch einmal Probleme mit dem Zulauf in den Hochbehälter geben sollte, dann reicht der Inhalt für mindestens zwei Tage bei typischem Wasserverbrauch.“  

Die Modernisierungsmaßnahmen der Wasserversorgung Kernen sind mit den Hochbehältern Harthau und Haidlen noch nicht abgeschlossen. 2022 werden noch der Hochbehälter Gaiernplatte, der wie Haidlen ebenfalls Stetten versorgt, sowie das Pumpwerk Hangweide auf den neuesten technischen Stand gebracht.

Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch (Mitte) bei der Besichtigung des modernisierten Wasserhochbehälters „Harthau“ in den Weinbergen. Mit dabei: REMSTALWERK-Geschäftsführerin Gabriele Laxander (rechts), Bernhard Kurz (2.v.r., Wassermeister REMSTALWERK), Ralf Bulling (2.v.l., Sachgebietsleiter Tiefbau Gemeinde Kernen) und Matthias Polland von PM-Technik. (Bild: REMSTALWERK)
Der Wasserhochbehälter Harthau ist einer von mehreren Wasserhochbehältern zur Versorgung der Teilgemeinden Rommelshausen und Stetten mit Trinkwasser. (Bild: REMSTALWERK)
Matthias Polland (links), dessen Unternehmen PM-Technik die neuen Schaltanlagen installierte, erklärt Bürgermeister Benedikt Paulowitsch (Mitte) technische Details. (Bild: REMSTALWERK)
Benedikt Paulowitsch (Mitte) und Ralf Bulling (rechts) lassen sich von Matthias Polland weitere technische Details erklären. (Bild: REMSTALWERK)
Berhard Kurz (rechts), Wassermeister des REMSTALWERKs, erklärt die Bedeutung des Wasserhochbehälters Harthau für die Trinkwasserversorgung Kernens. (Bild: REMSTALWERK)
Mehr analog als digital: So sah die alte Schaltanlage im Wasserhochbehälter Harthau aus. (Bild: REMSTALWERK)