10 Jahre REMSTALWERK – Trinkwasserversorgung für die Gemeinden seit 2016

Trinkwasser ist ein hohes Gut und die Trinkwasserversorgung zu überwachen und zu steuern, ist eine große Verantwortung. Die Gemeinden Kernen, Remshalden, Urbach und Winterbach übertrugen am 1. September 2016 alle Aufgaben rund um die Wasserversorgung dem REMSTALWERK. Das war knapp 4 Jahre nach seiner Gründung, die im Herbst 2012 erfolgte. 2013 hatte das REMSTALWERK bereits mit dem Stromvertrieb begonnen und 2014 einen Großteil der Straßenbeleuchtung seiner vier Gründungsgemeinden erworben. Wie bei der Straßenbeleuchtung ergeben sich beim Wasser Synergieeffekte zwischen den vier Gemeinden. Die Bündelung von Technik und Personal bildet eine solide ökonomische Basis für die Trinkwasserversorgung.


Mit der technischen Betriebsführung „im Wasser“ erweiterte sich der Aufgabenbereich beträchtlich. Dafür verstärkten 2016 acht neue Mitarbeiter das Team. Die Fachkräfte des REMSTALWERKs übernehmen zahlreiche Wartungsarbeiten. Sie überwachen und reinigen beispielsweise die Wasserbehälter und Quellschächte. Darüber hinaus spülen sie Hydranten und Wasserleitungen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist das Aufspüren und Beheben von Rohrbrüchen, denn Gemeinden verlieren durch defekte Rohre oft viel Trinkwasser.


Stehen eine Sanierung, Modernisierung oder Erweiterung der Trinkwasserinfrastruktur an, unterstützt das REMSTALWERK die Gemeinden mit seiner Fachkompetenz. Ganz wichtig ist bei der Erledigung aller Aufgaben ein guter Überblick: 2019 führte das REMSTALWERK deshalb das GIS ein, das Geoinformationssystem. In einem Planwerk werden nach einer fünfjährigen Projektzeit alle Schächte, verlegten Rohre, Leitungen und andere Teile der Infrastruktur für Trinkwasser abgebildet sein.


Das REMSTALWERK ist im Wasserbereich auch ein Ansprechpartner für technische Fragen. Wenn Bauherren bei der Gemeinde einen Hausanschluss beantragen, installieren ihn Mitarbeiter des REMSTALWERKs. Auch der Hauswasserzählerwechsel wird vom REMSTALWERK-Team erledigt. So ist das REMSTALWERK – ganz im Sinne seiner Gründer – stets auch nah dran an Bürgerinnen und Bürgern.

Sind die Wasserspezialisten vom Remstalwerk einmal mit der Behebung eines größeren Rohrbruchs beschäftigt, richten sie für die Haushalte eine Wassernotversorgung ein.


Bündelung des Know-hows für vier Gemeinden


Ohne das REMSTALWERK müssten die Gemeinden alle Aufgaben jeweils für sich organisieren, eigene Betriebsmittel vorhalten, eine wachsende Flut von Vorschriften selbst erfüllen und umfangreichen Dokumentationspflichten nachkommen. Mit dem REMSTALWERK kümmert sich dagegen eine Stelle mit geballtem Know-how um die technische Betriebsführung. So verwaltet das REMSTALWERK alles an notwendigem Material und technischen Geräten, die für alle Gemeinden eingesetzt werden. Eine besonders wichtige Aufgabe ist die Trinkwasserkontrolle und die Einhaltung neuer gesetzlicher Vorgaben. In diesem Rahmen koordiniert es Wasserprobenentnahmen für chemische und bakteriologische Wasseranalysen. Natürlich stellt das REMSTALWERK auch den Bereitschaftsdienst – für alle (Not-)Fälle. Durch die Einrichtung einer Rufbereitschaft und die Schaffung einer zentralen Meldestelle 2019 ist das REMSTALWERKs schnell einsatzbereit. 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche.


Das REMSTALWERK betreut ein Trinkwasserleitungsnetz in den vier Gründungsgemeinden von rund 230 km Länge. Zur Infrastruktur, die regelmäßig überwacht und gewartet werden muss, gehören:

  • 2 Wassertürme
  • 23 Wasser(hoch)behälter
  • 5 Pumpwerke
  • 4 Druckerhöhungsanlagen
  • 1 Druckregler
  • zirka 14.000 Wasserhausanschlüsse.

Modernste Technik im Einsatz: Das REMSTALWERK spürt Trinkwasserverluste mit Waternet/Watercloud auf.

Moderne Technik gegen Trinkwasserverluste

In der Wasserversorgung verwendet das REMSTALWERK auch Hightech. 2022 ließ es beispielsweise im Auftrag der Gemeinde Kernen die Wasserhochbehälter Harthau und Haidlen mit neuen Schaltanlagen modernisieren. Sukzessive sind auch die Behälter der anderen Gemeinden an der Reihe. Über eine Schnittstelle sind die Schaltanlagen mit einer neuen, einheitlichen Leittechnik verbunden. Sie ermöglicht es Gemeinde und REMSTALWERK, aus der Ferne minutengenau den Wasserzulauf und -abfluss in den Hochbehältern überwachen können. Mit einer anderen Technik können ungewollte Wasserverluste in Trinkwasserrohren aufgespürt werden. Seit 2022 werden in Urbach dazu Geräuschlogger in Wasserschächten mit Repeatern kombiniert. Frequenzen, die Undichtigkeiten anzeigen, werden aufgenommen, Repeater senden die Daten weiter in eine Internet-Cloud. Und das REMSTALWERK wertet die Daten im Büro oder unterwegs aus. Das zeitintensive Abfahren und Abhören der Schächte gehört so der Vergangenheit an. Weitere Projekte zur Modernisierung sind in Planung. Natürlich immer in partnerschaftlicher Abstimmung mit den Gemeinden Kernen, Remshalden, Urbach und Winterbach.


Seit 2022 ist das REMSTALWERK im Übrigen eine von drei Landesprüfungsanlagen des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Jedes Jahr wird auf dem Gelände des REMSTALWERKs ein Teil der praktischen Prüfung für den Beruf „Fachkraft für Wasserversorgungstechnik“ durchgeführt.