10 Jahre REMSTALWERK – Stromnetzbetreiber seit 2017

In unseren vorigen Berichten haben wir den Start des REMSTALWERKs als Stromlieferant, die Übernahme des Straßenbeleuchtungsmanagements und die wichtigen Aufgaben in der Trinkwasserversorgung beleuchtet. Bei Letzterer hat das REMSTALWERK die technische Betriebsführung inne, das Trinkwasserleitungsnetz gehört den Kommunen. Beim Stromnetz ist das anders. Es gehört in Kernen, Remshalden, Urbach und Winterbach dem REMSTALWERK. Doch der Reihe nach. Kerngedanke der vier damaligen Bürgermeister war es, die Energieversorgung in die eigenen Hände zu nehmen. Mit dem Stromvertrieb ebenso wie als Betreiber der Stromnetze. Nach dem Auslaufen der alten Stromkonzessionsverträge sollte ein eigenes Regionalwerk übernehmen. Im Februar 2013 war es dann soweit: Die neuen Konzessionsverträge wurden von allen vier Gemeinen unterschrieben. Stefan Altenberger, damaliger Bürgermeister von Kernen und Aufsichtsratsvorsitzender des REMSTALWERKs, nannte die die Unterschriften „den nächsten Meilenstein auf dem Weg zu einer unabhängigen, regional geprägten und bürgernahen Energieversorgung“. Das nächste große Ziel war bereits angepeilt: Die Übernahme des Stromnetzes vom alten Netzbetreiber.

Ein eigenes Netz in einem Gebiet zu betreiben, in dem vorher jemand anderes ein Stromnetz betrieben hat, bedeutet vor allem eines: viel Arbeit. Die sogenannte Netzentflechtung muss geplant werden, um ein eigenes Netz aus dem alten förmlich herauszuschneiden. Die Einigung und Entflechtungsvereinbarung mit dem alten Netzbetreiber unterschreibt das REMSTALWERK im Frühjahr 2014.

Eigenes Stromnetz, eigener Netzausbau: Das REMSTALWERK verlegt und ersetzt in den Gemeinden Kernen, Remshalden, Urbach und Winterbach Stromleitungen, um die Versorgungssicherheit zu verbessern und das Netz auf künftige Belastungen vorzubereiten.

Gemeinderäte stimmen Netzkauf zu

Nachdem die Entflechtungsvereinbarung unterschrieben ist, kann im Juli 2014 mit den Verhandlungen zum Netzkauf begonnen werden. Die Gespräche auf Seiten des REMSTALWERKs führt Gabriele Laxander, die ab 1. August 2014 Geschäftsführerin ist. Im Juni 2015 liegt ein unterschriftsreifer Vertrag vor. Die rund 100 Gemeinderäte Kernens, Remshaldens, Urbachs und Winterbachs stimmen im Anschluss ebenfalls für den Kauf des Stromnetzes. Sie ermöglichen damit die Gründung einer Tochtergesellschaft der REMSTALWERK GmbH & Co. KG, der REMSTALWERK Netzgesellschaft GmbH. Urbachs damaliger Bürgermeister Jörg Hetzinger freut sich nach den langen Verhandlungen: „Ich bin froh, dass wir jetzt soweit sind und das REMSTALWERK endlich ins operative Geschäft eintreten kann.“ Stefan Altenberger bringt es auf den Punkt: „Das Netz in den eigenen Händen zu haben, das ist Teil der Daseinsvorsorge einer Kommune, da sind wir auf dem richtigen Weg.“

Gabriele Laxander weiß, dass die lange Verhandlungsperiode zu einer späteren Netzübernahme führen wird. Erst müssen beispielsweise neue Mittelspannungskabel verlegt werden. In Abstimmung mit dem alten Netzbetreiber passt das REMSTALWERK die Infrastruktur so an, dass es sein eigenes Netz betreiben kann. Am 1. Januar 2017 ist es dann soweit: Die Entflechtung ist abgeschlossen und das REMSTALWERK nimmt den Netzbetrieb auf. Für den Anfang werden die Stadtwerke Schorndorf für die technische Betriebsführung verpflichtet.

„Das Netz in den eigenen Händen zu haben, das ist Teil der Daseinsvorsorge einer Kommune“

Stefan Altenberger, ehemaliger Bürgermeister von Kernen zum damaligen Stromnetzkauf.

Netz wirft Überschüsse ab

Natürlich haben Netznutzer damals Fragen zum Betreiberwechsel. Etwa: Was bedeutet die Stromnetzübernahme für Einspeiser mit Photovoltaik-Anlagen? Das REMSTALWERK hält Infoveranstaltungen dazu ab. Mit dem Netzbetrieb steigt auch die Kundenzahl. Innerhalb eines Dreivierteljahres kommen 1.000 neue Kunden dazu. Im Juni 2017 hat das REMSTALWERK 3300 Stromkunden und 900 Gaskunden. Im Juli 2017 kauft das REMSTALWERK auch das Stromnetz in Buoch, verpachtet es aber an die Süwag, die das Netz weiterbetreibt. Buoch mit dem restlichen REMSTALWERK-Stromnetz zu verbinden, wäre zu aufwendig gewesen. Ein Jahr nach der Netzübernahme sind Laxander und Altenberger guter Dinge: „Wir sind froh, dass das Netz Überschüsse abwirft.“

Seither arbeitet das REMSTALWERK kontinuierlich am Netzausbau. 2019 wird eine zentrale 24-Stunden-Meldestelle für Störungen eingerichtet, zudem gibt es störungsauskunft.de. 2021 übernimmt das REMSTALWERK die technische Betriebsführung im eigenen Stromnetz komplett selbst. Ein wichtiger Schritt, mit dem noch effizienter und noch näher am Kunden gearbeitet werden kann. Ob in Kernen, Remshalden, Urbach oder Winterbach: An vielen Stellen brachte und bringt das REMSTALWERK das Stromnetz auf Vordermann und macht es fit für die Zukunft. Elektroautofahrer finden In allen vier Gemeinden öffentliche Ladesäulen vor, die vom REMSTALWERK betrieben werden und zum Verbund „Energie To Go“ gehören. Außerdem kümmert sich das REMSTALWERK um Hausanschlüsse, Stromzählerwechsel, Baustrombereitstellung und vieles mehr.

Wie hier in Winterbach betreibt das REMSTALWERK in jeder seiner vier Gründungsgemeinden Ladesäulen für Elektroautor, die zum Verbund Energie To Go gehören.

Über seine Aufgaben und Maßnahmen sowie andere Aktivitäten berichtet das REMSTALWERK regelmäßig mit Pressemitteilungen, Nachrichten auf dieser Webseite und auf www.facebook.com/remstalwerk.


Schauen Sie vorbei!

Das REMSTALWERK feiert sein 10-jähriges Bestehen:

  • Wann? Am Sonntag, dem 18. September 2022 ab 13 Uhr.
  • Wo? Auf den beiden Arealen des REMSTALWERKs in der Stuttgarter Straße 85 und Riedstraße 67 in Remshalden.
  • Wie? Gemütliches Beisammensein bei Bratwurst, Bier, Musik. Dazu Kinderschminken und Gummihüpfburg, Glücksrad mit tollen Preisen, Verlosung. Die Bewirtung erfolgt durch lokale Vereine und Unternehmen. Außerdem: Tag der offenen Tür plus Besichtigung des Umspannwerks in Winterbach sowie eines Wasserhochbehälters.
  • Gratis: zwei Verzehrgutscheine pro Person, Popcorn.

Freundlicherweise stellt uns und Ihnen unsere Nachbarfirma Schnaithmann ihre Parkplätze zusätzlich zu den bestehenden Parkmöglichkeiten zur Verfügung.